
Über 150 Gäste waren gekommen, um den Spitzenkandidaten live zu erleben. Und der legte gleich los, auf der neuen runden Bühne mitten im Publikum und attackierte geistreich die Landesregierung. Er wundere sich, dass Ministerpräsident Albig sich so selten den direkten Rededuellen mit ihm stelle und er sich stattdessen immer mit dem SPD-Spitzenkandidat Stegner auseinander setzen müsse, der nach dem Ausgang der Landtagswahlen im Saarland noch üblere Laune hatte. „Die Frage lautet also: wird die nächste Landesregierung von Daniel Günther oder von Ralf Stegner geführt?!“
Ehrlich und sympathisch erklärte Daniel Günther, warum er sich für G9 einsetzt, obwohl er früher auch für die Einführung von G8 war: „Damals hatten wir noch die Wehrpflicht, Diplomstudiengänge und eine Wirtschaft, die sich über zu alte Absolventen beschwerte.“ Heute säßen die Eltern mit in den Erstsemesterveranstaltungen, da die Studenten noch nicht zeichnungsberechtigt seien. Die Schüler hätten keine Zeit mehr, sich in den Vereinen ehrenamtlich zu engagieren und mal nach rechts und links zu gucken. Auch fände das Handwerk nicht genügend Auszubildende, da immer mehr junge Menschen Abitur machen würden. Das Absenken der Leistungsstandards, das „Abi für alle“, sei mit Schuld am Fachkräftemangel.
Er wundere sich, dass die SPD sich im Wahlkampf für soziale Gerechtigkeit für alle einsetze - aber in Schleswig-Holstein junge Familien die höchsten Kitagebühren und die höchste Grunderwerbsteuer in ganz Deutschland tragen müssen. Unter seiner Führung werde man wieder die Kommunen stärker bei der Finanzierung der Kitas unterstützen und damit den Kostenanteil der Eltern senken sowie den Steuersatz der Grunderwerbsteuer von 6,5% wieder auf 5% absenken. „Das ist gerecht!“
Insgesamt hat die aktuelle Landesregierung viele Chancen vertan und die Infrastruktur des Landes nicht vorangebracht. Sie hat es z.B. nicht geschafft, in Berlin Projekte einzureichen, um die dringend benötigten Bundesmittel für die Straßensanierung nach Schleswig-Holstein zu holen.
Auch sei der Polizei von Seiten der Koalition Misstrauen entgegengebracht worden mit dem Polizeibeauftragten oder der Namensschildpflicht, während die Aufgaben der Polizei immer vielfältiger geworden sind. Die Ignoranz und Gewaltbereitschaft auf der Straße gegenüber der Polizei haben in der letzten Zeit dramatisch zugenommen. „Ich möchte den Polizistinnen und Polizisten den Rücken stärken und empfinde Dank und hohe Anerkennung für die Leistungen der Polizei in Schleswig-Holstein,“ so Daniel Günther.
Charmant und nahbar präsentierte sich der Landespolitiker und ging sachkundig auf weitere Themen und Fragen des Publikums zur Windkraft, der Hebammenversorgung oder Wirtschaftspolitik ein. Positiv fiel den Gästen auf, dass der Spitzenkandidat viele gute Argumente lieferte, nicht in die Populismusfalle trat, sondern mit gereiften und wohlüberlegten Antworten überzeugte.
Der CDU-Direktkandidat für Schleswig, Johannnes Callsen MdL, stellte seine Ziele für die Region vor und ersteilte dem SSW-Vorstoß zur Schaffung von Großkommunen eine klare Absage: „Das macht die Identität im ländlichen Raum kaputt.“ Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion setze sich für eine umfangreiche Straßensanierung und einen schnelleren Breitbandausbau ein. Auch führte Callsen Beispiele auf, um die Wirtschaft vor Ort zu stärken. Hintergrund sei, dass sich die Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein trotz guter Konjunkturlage weiter verschlechtert haben.
„Eine CDU-geführte Landesregierung wird deswegen einen klaren Schwerpunkt auf das Thema Wirtschaft legen, die von der jetzigen Landesregierung geschaffenen bürokratischen Hürden wieder abbauen und die Infrastruktur für die Betriebe verbessern.“
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